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Haben Sie sich schon für einen Welpen entschieden oder sind Sie noch nicht sicher? Es gibt vieles, das gut überlegt sein will und noch mehr, das auf Sie zukommt, womit
Sie im Traum noch nicht rechnen. Ein Welpe ist pflegeintensiv wie ein Baby, lernt aber schnell, so daß Sie die sensible Phase der Sozialisierung gut nutzen sollten, denn Sie beeinflußt das gesamte Leben eines Hundes und
dauert nur bis ca. zur 16. Lebenswoche an. Sie können hier den Grundstein legen für ein harmonisches Zusammenleben und störendes Verhalten von Grund an vermeiden. Die Termine unserer Welpenkurse finden Sie unter “
Aktuelles”. Die Suche nach dem “Richtigen”:
Soll es wirklich ein Welpe sein? Möchten Sie nicht vielleicht einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz eine Chance
geben? Beides hat Vor- und Nachteile, wägen Sie diese ab, besuchen Sie eventuell doch einmal ein Tierheim und lassen sich dort beraten.Abgesehen vom Alter eines Hundes, sollte auch die Wahl der
Rasse eine große Rolle in Ihrer Entscheidung spielen. Viele Leute bezahlen bei Züchtern viel Geld für rassetypische und genetisch erwünschte Eigenschaften eines Hundes, die sich im
späteren Leben als störend zeigen und große Probleme aufwerfen, die mit der Wahl der geeigneten Hunderasse gar nicht erst
aufgetaucht wären. Informieren Sie sich deshalb genau, für welchen Zweck eine Rasse ursprünglich gezüchtet wurde und
welche Eigenschaften heute bewußt weitergezüchtet werden. Lesen Sie im Internet und in Büchern nach und befragen Sie vor
allem verschiedene Fachleute wie Züchter, Hundetrainer oder Rassebeauftragte. Sie tun sich und dem Hund einen Gefallen,
wenn Sie Eigenschaften wie Bellfreudigkeit, Wachsamkeit, Jagdtrieb, Hütetrieb oder innerartliche Aggressionen sehr gut
beleuchten und sich eine Rasse aussuchen, die in Ihr Umfeld paßt. Überlegen Sie vorher gut, in welches Umfeld und welche Lebensbedingungen Ihr Welpe hineinwächst. Denken Sie auch an die Größe
, die der Welpe irgendwann einmal erreicht und was es bedeuten kann, wenn ein Bernhardiner einmal nicht mehr Treppen laufen kann. Bei vielen Rassen gibt es Krankheitsdispositionen, d.h. die Neigung zur Ausprägung
bestimmter Krankheiten - ein schwerer Hund beispielsweise, der zu Erkrankungen des Bewegungsapparates neigt, eignet sich nicht für einen Power-Sportler. Denken Sie auch daran, welches Fell
die entsprechende Rasse trägt: manche Menschen mögen langes Haar und nehmen den höheren Pflegeaufwand gerne in Kauf, kämmen, bürsten, waschen und trocknen Fell und
Pfoten gewissenhaft - andere kaufen sich einen langhaarigen Bobtail und lassen ihn dann kurz scheren. Wenn Sie nun “Ihre” Rasse gefunden haben, achten Sie auf eine verantwortungsvolle Zuchtstätte
: schauen Sie sich verschiedene Züchter an, lassen Sie sich die Elterntiere zeigen, fragen Sie danach, wie die Hunde aufgezogen werden und
was für ihre Sozialisierung getan wird (haben die Welpen Kontakt zu Menschen, werden Sie genügend Umweltreizen
ausgesetzt?), seien Sie vorsichtig bei Dumpingpreisen und achten Sie auch hier wieder auf Ihr Bauchgefühl. Werden Sie
hellhörig, wenn sogenannte Züchter mehr als 2-3 Rassen anbieten und nach Bedarf weitere beschaffen können. Bitte nehmen Sie Abstand von bemitleidenswerten Geschöpfen auf Märkten
oder in Tiergeschäften im Ausland. Auch wenn die Hunde noch so arm dran und noch so niedlich sind, bedenken Sie: Jeder gekaufte Hund macht das gemeine Geschäft mit
den oft viel zu jungen und kranken Welpen erst lukrativ! Welpen-Checkliste: 1. Vergewissern Sie sich, daß der Zeitpunkt für die Anschaffung Ihres Hundes passend gewählt ist. Kurz vor dem Urlaub oder
Hochphasen in Ihrem Job eignen sich nicht als Eingewöhnunsphase. Bedenken Sie, daß einige Dinge, die ein Welpe lernen muß (wie z.B. Stubenreinheit oder allein bleiben) bis zu mehreren Wochen Übungszeit brauchen können.2. Kaufen Sie sich Bücher zur Welpenaufzucht und lesen Sie sie auch... Knappe Tips wie etwa aus dem Internet oder von
wohlmeinenden Bekannten reichen nicht aus und vermitteln vor allem nicht das nötige Grundverständnis zum Wesen und der artgerechten Haltung des Hundes. 3. Kümmern Sie sich rechtzeitig um die
Grundausstattung Ihres neuen Hundes (Halsband, Leine, Futter, Freß- und Wassernapf, Hundebett...) 4. Informieren Sie sich, um welche Gesundheitsvorsorge
Sie sich wann kümmern müssen (Impfungen, Wurmkur). 5. Lassen Sie sich besonders intensiv zur Ernährung beraten - je nach Größe und Rasse gibt es große Unterschiede im
Nährstoffbedarf, die entscheidende Bedeutung für die gesunde Entwicklung eines jungen Hundes haben. 6.
Überlegen Sie im Vorfeld, was Ihr Hund darf und was nicht. Sorgen Sie für einen festen Platz, dieser sollte nicht unmittelbar
in Durchgangsbereichen oder in Zimmermitte liegen und für Ihren Hund immer zugänglich sein. Er soll später lernen, dort zu bleiben und dort zu ruhen. Als Grundregel gilt: was erlaubt ist, ist immer erlaubt
, was verboten ist, ist immer verboten. 7. Beginnen Sie sofort mit der Erziehung, lassen Sie sich dabei aber unterstützen! Sie legen damit den Grundstein für Ihr
weiteres Zusammenleben, laufen aber auch Gefahr, Probleme durch zuviel Druck oder zuwenig Beachtung bezüglich verschiedener Verhaltensweisen aufzubauen 8. Überlegen Sie sich, wo Ihr Hund
Erfahrungen mit Menschen und Tieren (insbesondere Artgenossen) sammeln kann, damit er gut sozialisiert wird und sich im Alltag lernt, zurechtzufinden. Suchen Sie z.B. nach einer Welpenspielgruppe und
nehmen Sie Ihren Hund auch mit an für ihn fremde Orte - überfordern Sie ihn aber nicht. Sowohl Reizüberflutung als auch mangelhafte Erfahrungen schaden einem Hund - ein gesundes Mittelmaß ist hier angebracht.
Ein Kind, das von Montag bis Samstag Termine von Klavierunterricht über Schwimmtraining bis Nachhilfe abarbeiten muß, ist eben so falsch beschäftigt wie
eines, das jeden Nachmittag sich selbst überlassen vor dem Fernseher sitzt. Ganz ähnlich geht es dem Hund. 9.
Machen Sie sich bewußt, daß ein Hund ein Familienmitglied ist, bis zu 15 Jahren und mehr mit Ihnen lebt und nicht
einfach an neue Besitzer abgeschoben gehört. Klären Sie, wo ihr Hund bleiben kann, wenn Sie sich in bestimmten Notfällen nicht um ihn kümmern können. Die Besitzer vieler Tierheimhunde haben dies nicht getan.
10. Schaffen Sie Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten, die Art, Rasse und Wesen des Hundes entsprechen. Sie
brauchen natürlich nicht zur Jagd, zum Schutzdienst oder zum Leistungssport gehen, ausgiebige Spaziergänge und
Kontaktmit Artgenossen gehören aber zu den Grundrechten des Hundes. Lassen Sie den Hund Hund sein - auch wenn er Blödsinn oder Dreck macht. |