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Phillipp, der Schnauzer
Nicht zuletzt verdient auch mein Schnauzer “Phillipp von Springinsfeld” einen besonderen Platz: mein erster Hund, der mir seit
14 Jahren durch sein Wesen, seine Sturheit und seine Aktivität den Weg zur Hundeausbildung, zum Hundesport und zum
Hundeverhalten mit eröffnet hat. Mit vielen Hunden arbeite ich seitdem, dennoch wird der erste Hund immer etwas ganz
besonderes bleiben und wahrscheinlich kann kein anderer einmal seinen Platz in der gleichen Intensität ersetzen.
Gekauft wurde er zunächst als Familienhund, doch schon bald ging es los: als Welpe zum Hundeplatz, Grundausbildung,
später auf Hundeausstellungen, noch etwas später ein paar Decktermine, dann Agility - kurz: das ganze Programm. Er war
und ist vor allem immer und überall dabei: in der Uni, im Büro, in der Natur, auf Reisen, zu Seminaren, auf Hundewanderung
mit Erik Zimen in Schweden, im Projekt in der Toscana - egal in welcher Stadt, an der Ostsee oder im Gebirge, unterwegs mit dem Zug und im Auto oder mal auf der Münchner Wies’n...
Im Jahr 2003 hatte er einen bösartigen Tumor und mußte zweimal operiert werden - zum Glück geht es ihm seitdem wieder
gut und er ist noch topfit, so daß er nach wie vor alles, wirklich alles mitmacht. Erst im vergangenen Herbst hatte er seinen ersten Einsatz als ungelernter Diensthund während einer Nachtwache...
Dabei war der Philip anfangs nicht einfach. Mit seiner und meiner Entwicklung in Erinnerung kann ich sagen: mit Freude an
der gemeinsamen Arbeit und dem Willen zu Verständnis und Veränderung ist fast alles möglich. Als mein Hund noch jung
war, habe ich einiges nicht richtig gemacht. Dies und ein schnauzertypisches noch dazu besonders selbständiges Wesen
ergab einen rauflustigen, eigensinnigen Hund - immer wieder versucht, mir die Gemeinschaftsführung streitig zu machen - aus
heutiger Sicht zu recht! Wer von uns würde ohne klare Regeln nicht einfach tun und lassen was ermöchte? In zahlreichen
Trainings habe ich mich mit den Problemen auseinandergesetzt und wir haben beide daran gelernt. Neben dem stetigen Training mit dem eigenen und anderen Hunden boten sich Kurse, Bücher und viel Beobachtung an.
Nachdem ich mehr wußte und klarer agierte, wurde mein Hund sozialverträglicher. Weil er sich daraufhin anders verhielt,
wurde ich gelassener, weil ich lockerer wurde, war auch mein Hund entspannter. So sind auch die Hundeprobleme vieler
anderer Menschen selbst verursacht und - wenn man bereit ist, etwas zu tun, nötige Veränderungen vorzunehmen und beständig zu trainieren - häufig noch zu beheben. Grisu ist eingezogen...
Irgendwann muß man sich Gedanken über den Nachwuchs machen und den Gedanken folgen Taten - kurz und gut:
Mittelschnauzer “Junior von der Zirbelnuss” (Rufname Grisu) ist Anfang des Jahres als Welpe eingezogen und sorgt für jede Menge Trubel! Mittlerweile hat er sich zu einem fast erwachsenen Rüden mit jeder Menge Blödsinn im Kopf entwickelt: |